Lesung mit
Konstantin Wecker
im Kulturkaufhaus
Dussmann
Berlin, Friedrichstraße
am 16.05.2006
Konstantin Wecker liest
Heinrich Heine:
„Deutschland. Ein Wintermärchen“
in der KulturBühne am Wasserfall.
Information
Der Liedermacher Konstantin Wecker stellt in einer Lesung sein Hörbuch vor – und bietet seine Lesart von Heines Klassiker „Deutschland. Ein Wintermärchen“, der sich als spannend, ironisch und absolut aktuell erweist.
Vor der Lesung sprach das Deutschlandradio Kultur mit Konstantin Wecker über die Veröffentlichung. Der Mitschnitt des Interviews ist bei Deutschlandradio Kultur zu beziehen.
„Damals wie heute entlarvt der Text Deutschland als einen in sich kochenden Zwiespalt: das Gespenst Deutschland in unseren Köpfen ist hypermodern durch kluge Köpfe, die wir aber immer noch vertreiben, und marode zugleich in den Fundamenten unseres uns selbst ehrenden und zutiefst nihilistischen Selbsterhaltungstriebs aus Eigenliebe.
Wir sehen, dass heute die Mauern um Deutschland herum, nun da endlich die Mauer in der Mitte verschwunden ist, zum einen durch kurzsichtige und eitle Politik und zum anderen durch großangelegte Fluchten von Vertretern der Wirtschaft und Wissenschaft immer höher werden. Wir erkennen, dass trotz massiver Globalisierung, die durch die deutsche Politik, Industrie und Kultur auch mitgestaltet wird, das Jammertal Deutschland immer größer wird. Das, was uns am meisten fehlt, Wandlungsfähigkeit, bricht den Deutschen abermals das Genick und entfacht aufs Neue ein Feuerwerk der Entwicklung in der restlichen Welt.“
(Alexander Scholz, Herausgeber)
„(…) Konstantin Wecker Jahrgang 1947) trifft mit seiner Darstellung ziemlich präzise aktuelle deutsche Befindlichkeiten. Dabei wird klar: über 160 Jahre nach seinem Erscheinen hat das Werk nichts von seiner Strahlkraft verloren. Messerscharfe politische Kritik und beißender Spott in den Texten können heutige Generationen noch immer mit großem Vergnügen genießen. Konstantin Wecker lässt sich auf das Genre einer politischen Reisebeschreibung in Versen ein und liefert dem Publikum eine hörenswerte, (…) Interpretation. Sein außerordentliches Rezitationstalent bleibt allerdings unüberhörbar. (…)“
(Jürgen Tremper, Nordkurier, 02.03.07)