| Allerlei Geschichten aus dem Oderbruch
Herausgeberinnen: Hannelore Scholz-Lübbering, Hildegard Lämmer Illustrationen: Ariane Dräger
Design: Botenstoff-Design Herstellung: Alexander Scholz, Andreas Pöge Druck und Bindung: PögeDruck, Leipzig
Softcover, fadengeheftet, Umschlag als Siebdruck auf metallisiertem Papier, zweifarbiger Textdruck, mit beiliegender Wanderkarte, 144 Seiten, 16,5 x 23,5 cm
ISBN 978-3-936165-60-9
vergriffen / sold out
Allerlei Geschichten aus dem Oderbruch Ein kultureller Reisebegleiter durch die Ikonografie einer Region
Die bedeutende Ikonographie des Oderbruchs mit seinen Deichen und den Oderarmen, den verträumten Uferwiesen, seinen Dörfern mit liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern, den Baumreihen am Horizont ist Anziehungspunkt für Natur- und Kulturliebhaber gleichermaßen.
Das Buch möchte Sie auf eine Entdeckungsreise einladen. Sie streift in fünf ausgewiesenen Routen konkrete Regionen, Orte und Plätze, zu denen Sie in kurzen Porträts Interessantes zur Dorfgeschichte erfahren, und Sie erhalten Hinweise auf Sehenswertes.
Schwerpunkt unseres „Geschichtenführers“ sind jedoch die zahlreichen Sagen und Legenden, deren Mystik und teils schauerliche Inhalte das legendäre Bild des Oderbruchs mit seinen vielen Teichen, Sümpfen und Oderarmen geprägt haben, und die in liebevoller Kleinarbeit von den Herausgeberinnen zusammengetragen wurden.
Sie werden auf alte, versunkene Geschichte stoßen, die Sie erahnen lässt, wie die Menschen in grauer Vorzeit Naturerscheinungen und rätselhafte Vorkommnisse mit dem Glauben an Übersinnliches verbanden.
Für die Galerie Vevais als weltweit agierendem , jedoch im Oderbruch ansässigem Unternehmen, war die Veröffentlichung dieses Buches sozusagen „heimatliche“ Pflicht gewesen. Der Herausgeber der Edition, Alexander Scholz, ist im Oderbruch geboren und mit den alten Sagen und Legenden immer wieder während seiner Kindheit und Jugend in Berührung gekommen; somit avanciert dieses Kleinod auch zu einem Stück persönlicher Danksagung an seine Heimat.
Autoren
Prof. Dr. Hannelore Scholz-Lübbering, studierte Germanisten und Literaturwissenschaftlerin, lehrte seit 1976 an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie hat Gastlehrtätigkeiten in Providence/Rhode Island, Columbus (USA), Wroclaw (Polen), Sofia, Veliko Tirnovo (Bulgarien), Tokio (Japan) sowie in Amsterdam (Niederlande) wahrgenommen. Ihre zahlreichen Publikationen beschäftigen sich mit den Themen der
Deutschen Literatur der Aufklärung, Klassik und Romantik, mit der Deutschen Frauenliteratur, mit der feministischen Literaturtheorie, mit der Kulturwissenschaft im Ost-West-Vergleich sowie mit der Literatur in der Wendezeit.
Hildegard Lämmer, geboren 1942, arbeitet seit Abschluss ihres Pädagogikstudiums als Grundschullehrerin in Neulewin im Oderbruch. Als Mitglied des ortsansässigen Heimat- und Geschichtsvereins ist sie u.a. verantwortlich für die Arbeit im Neulewiner Heimatmuseum. Des weiteren ist sie als Ortschronistin tätig und hat bereits mehrfach Beiträge zur Regionalgeschichte des Oderbruchs veröffentlicht. „Eine unscheinbare Tafel befindet sich an einer hohen Kiefer, die nahe der Försterei Bodenseichen in den Himmel ragt. Eine Freienwalderin soll 1628 an dieser Stelle als Hexe verbrannt worden sein. Davon erzählt eine Sage, die in dem Buch "Allerlei Geschichten aus dem Oderbruch" nachzulesen ist.
Die vermeintliche Hexe rief der gaffenden Menge tapfer zu: "So wahr ich unschuldig sterbe, wird aus der Asche dieses Scheiterhaufens eine Fichte hervorkeimen und zu einem mächtigen Baum werden!" - Die Sage der "Brandfichte" ist eine von rund 80 Geschichten und Legenden, die die studierte Grundschullehrerin Hildegard Lämmer und die habilitierte Germanistin Hannelore Scholz-Lübbering in ihrem Buch "Allerlei Geschichten aus dem Oderbruch" zu einem wahren Sagenschatz vereint haben. Den beidem Herausgeberinnen war es ein besonderes Anliegen, mit ihrem Buch, das im Oktober vergangenen Jahres veröffentlicht wurde, "der nächsten Generation etwas über die Geschichte dieses atemberaubenden Landstriches zu hinterlassen".
Der Band, der in fünf Touren zu einer Entdeckungsreise ins Oderbruch einladen soll, führt den Leser an Orte, Plätze und Landschaften, deren Geschichte anhand mündlicher Überlieferungen, die im Laufe der Jahrhunderte zu Sagen, Märchen und Legenden wurden, nachgezeichnet wird. Einem Wanderweg gleich kann der Leser die Routen mit dem Fahrrad, dem Auto oder einfach zu Fuß erschließen.
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Bevor das Buch im Verlag des Architekten Alexander Scholz, edition GALERIE VEVAIS, erscheinen konnte, verbrachten die Herausgeberinnen sehr viel Zeit in Archiven, Bibliotheken und mit der Lektüre alter Monatskalender.
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"Das Oderbruch ist eine sehr junge Region", sagt Hannelore Scholz-Lübbering. "Auch wenn man uns wenig Hoffnung gemacht hat, wir haben nicht aufgegeben. Ohne die Hilfe der Abteilung Kultur des Landratsamtes in Seelow und vieler Privatpersonen, die uns ihre Texte zur Verfügung gestellt haben, hätten wir das Projekt nicht realisieren können."
Der kulturelle Reisebegleiter, wie Hannelore Scholz-Lübbering das Buch manchmal auch bezeichnet, soll aber keineswegs allein touristischen Zwecken dienen. "Es soll den Oderländern ein Stück kulturelle Identität geben. Wir wollten, dass sich die Leute in unserem Buch wiedererkennen. Sagen und Märchen, die an einen Ort gebunden sind, haben sehr viel Identifikationspotential. Sie binden den Leser", erklärt die Germanistin, die lange Jahre an der Humboldt-Universität in Berlin gelehrt hat…“
(Ulrike Kirsten, Märkische Oderzeitung, 02. 02.10) |