Design: Rainer Ehrt und Alexander Scholz
Produktionsdesign: Alexander Scholz und Hans Jörg Rafalski
Druck und Bindung: Sportflieger / Berlin

"… Elf pointierte Geschichten mit überraschender, grotesker, ironischer Wendung, aus Alltagsbeobachtung oder aus einem Traumbild heraus verfremdet. Und die Literaturfreunde werden eine Reihe von literarischen Anspielungen entdecken, wie zu Umberto Eco, Michail Bulgakov oder Franz Kafka. Karl Kraus wäre ein Fan der Zerstreuten Sammlung geworden, ihren Bildern und Geschichten um das Thema Nummer 1. Und er hätte sich die Zeit genommen, jede einzelne der erotisch-fantastischen Kurzgeschichten Ehrts zu lesen – manche sogar zweimal – und sich die Zeichnungen ganz genau anzusehen. Letztere zum Glück nicht so kopflastig-konzeptionalistisch, sondern vielfältig inspiriert von Geschichte und Mythologie und herrlich altmodisch-narrativ, ganz in der guten Tradition der »Leipziger Schule«. So ist der männliche oder weibliche Akt allseits prall und sinnlich in Szene gesetzt und alte Papiere oder Werbegrafiken der zwanziger Jahre werden lustvoll überzeichnet. Um Schriftsatz und graphische Raffinessen gleichermaßen qualitätvoll in Druck zu bringen, werden die Farbabbildungen separat gedruckt und aufwändig von Hand eingeklebt.…"
Manfred Hammes in »Marginalien« IV/2021

Rainer Ehrt, geboren 1960 in Elbingerode/Harz, begann nach dem Abitur ein Designstudium an der Hochschule für Kunst und Design Halle/Burg Giebichenstein, um es gleich wieder abzubrechen. Nach einem Jahr "Bewährung in der Produktion", in welchem er als Hilfsarbeiter diverse Druckereien unsicher machte, folgte schließlich 1983-88 das Studium der Gebrauchsgrafik und Illustration in Halle. In seinem Atelier in Kleinmachnow bei Berlin beackert er seither so weitläufige Arbeitsfelder wie Malerei, Grafik, Illustration, Plakat, Cartoon und -last not least - das Künstlerbuch. Gelegentlich entstehen auch Holzskulpturen und literarische wie essayistischeTexte; eine erste Auswahl seiner Prosa- Geschichten liegt nun mit der »Zerstreuten Sammlung« vor. Seine stets ironisch-figürliche Bildsprache ist oft verbunden mit expressiver Kalligrafie und wie seine Texte inspiriert von Mythologie, Geschichte und Literatur. 2007 erhielt er für das Malerbuch "Baal-Monologe" (nach Brecht) den Brandenburgischen Kunstpreis, 2008 in Portugal den "Oscar der Karikatur«, den "Grand Prix World Press Cartoon". Die Stadt Wernigerode ehrte Ehrt mit ihrem Kunstpreis 2021.


Präsentiert von der Pirckheimer Gesellschaft