Vielen Dank!
Sie haben sich in unseren Newsletter eingetragen. Um die Richtigkeit Ihrer Email-Adresse zu bestätigen, müssen Sie dem Bestätigungslink folgen, den wir an das von Ihnen eingetragene Postfach gesendet haben.
Thank you!
You have signed up for our newsletter. Please follow the confirmation link in the letter sent to your email address.
SCHWARZ. Reiseskizzen
|
„Warum, Fremder, die Frage sei gestattet, schleppen Sie
unentwegt diesen Fauteuil bergauf und wieder bergab?“
„Ich bin unterwegs.“
Nach Texten für Theater und Hörfunk sowie Übersetzungen von Nick Cave und William Blake begibt sich der Autor zum erstenmal auf eine Reise durch die Gefilde des Prosagedichts, auf eine Reise durch die Landschaft von Papiermühlen, Irrenanstalten und Festspielhäusern, durch die Weiten amerikanischer Weiden und das Dickicht der Wüste, trampt auf dem HIGHway und durch den Regenwald. Grehns groteske Parabeln und Gedankensplitter sind dabei von einer virtuos ausgefeilten Sprachkultur, die eine ganz eigene, oft genug sehr lakonische Poesie entwickeln und erweisen sich als eine Exkursion durch die Universen des menschlichen Gehirns. Das Buch wurde von Carsten Nicolai gestaltet und mit acht Zeichnungen versehen, Arbeiten, die in ihrer Reduktion so unaufgeregt wie aufmerksamkeitsheischend als sublime Reisebegleitung zu bezeichnen sind, und die das Buch auch zu einem visuellen Ereignis machen.
Kai Grehn, geboren 1969, studierte an der Berliner Schauspielschule „Ernst Busch“ Regie. Er lebt und arbeitet in Berlin und Drochow als freier Autor, Übersetzer (u.a. „Salomé“ von Nick Cave, „The Marriage of Heaven and Hell“ von William Blake) und Theater- bzw. Hörspiel-Regisseur. Er erhielt zahlreiche Stipendien und Preise, darunter den Internationalen Hörfunkpreis „Prix Marulíc“ (2001 und 2005). Sein Hörspiel „The Retreat Diaries – Tagebuch eines Rückzugs“ wurde im Jahr 2006 für den Deutschen Hörbuchpreis nominiert.
Carsten Nicolai, geboren 1965, lebt und arbeitet in Chemnitz und Berlin als Bildender Künstler und Musiker. Anfang der Neunziger Jahre studierte Nicolai Landschaftsarchitektur in Dresden. Seine ersten Ausstellungen als Bildender Künstler hatte er bei der Galerie EIGEN + ART Berlin/Leipzig. 1997 nahm er an der documenta X in Kassel teil, 2001 an der Venedig Biennale, woraufhin Einzelausstellungen in der Schirn Kunsthalle Frankfurt 2005, in der Neuen Nationalgalerie Berlin 2005, im Haus Konstruktiv in Zürich 2007 sowie bei PaceWildenstein in New York 2007 folgten.
Als Musiker ist Nicolai einer der bekanntesten Vertreter der zeitgenössischen elektronischen Musik. 1994/1995 gründete Nicolai das Label noton.archiv für ton und nichtton, das aufgrund sehr ähnlicher inhaltlicher Ausrichtungen 1999 mit dem Chemnitzer Label raster music als raster-noton zusammenging. Er hat zahlreiche CDs veröffentlicht, sowie Konzerte u.a. im Hamburger Bahnhof (Berlin), im Museum of modern Art (Oxford), WMF (Berlin), im San Francisco Museum of Modern Art gegeben. Nicolai erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen u.a. den "Prix Ars Electronica" in der Kategorie "Digital Musics" 2000 und den "Prix Ars Electronica" in der Kategorie "Interactive Art" 2001.
„Ich stehe am Rande des Universums und lasse mich nach vorn kippen. So kann die Reise beginnen. Es lädt ein, Kai Grehn, Autor und Regisseur aus Berlin, Jahrgang 1969, mit sieben Passagen und einem Nachwort. Da kommt eine ungewöhnliche, mal mythisch, mal groteske, eigenwillige poetische Kurzprosa über den Leser. Die Texte sind kurzweilig, unterhaltsam und geben aus gut gewählten Blickwinkeln eine neue Sicht auf alltägliche Dinge.
Schöne Skizzen, wie „Hotel Europa“, machen den Band zu einem intelligenten Lesevergnügen : „Und gibt es kein Wasser mehr zu trinken, dann lösche deinen Durst mit Wein, lallt, den Symptomen nach zu urteilen, eine knapp vor dem Blackout stehende Dame mit stierem Blick auf eine Kuckucksuhr, um Punkt zwölf Uhr mit einem sagenhaften Burgunder dem Kuckuck zuzuprosten, bevor sie den Schwenker wie einen Schierlingsbecher an ihre Lippen führt...“ Herausstechen Texte wie „Der Türöffner“ und „Der Opportunist“.
Selten liest man heute noch einen so schönen Satz wie: „Und kurz entschlossen springt er von der Bordsteinkante und stürzt sich in das Vorhandensein der aufgehenden Sonne.“ Der bewusst gewählte altertümliche oft schnörkelige Stil, der ab und an auch bürokratische Ausmaße annimmt, ist eine Gratwanderung, die ab und an mehr Zweck als Mittel scheint. Ein paar Pointen wirken seltsam unfertig. Dann setzt man am besten, den meiner Meinung nach schönsten Schlusssatz, den von „17 Sekunden“: „Vorerst, so sagte der Indianer, wäre das von seiner Seite alles.“ Das Buch ist wohl als Gesamtkunstwerk zu betrachten, das auf drei festen Beinen steht. Da sind die meist starken Texte von Kai Grehn, die Illustrationen von Carsten Nicolai, und da ist der Vortrag, denn dieses Buch ist mehr ein Vorlesebuch, da kann es sich immer wieder mit neuem Leben füllen. Und am Ende weiß ich: Hier ist eine metaphernmäßige Axt, aus einem zu oft benutzten Zitat, das deshalb verbrannt ist, und diese Axt schlägt zu. Und da ist der Illustrator Carsten Nicolai, der passend zum Titel in schwarz und weiß zeichnete. Und jetzt stehe ich hier am Rand des Universums, genieße die Blickwinkel dieses Buches.“
(Ulf Großmann in SIGNUM, Heft 2 Jahrgang 6, Sommer 2005)
„... In einer kafkaesken Welt bewegt sich seine Textcollage »SCHWARZ. Reiseskizzen«, die den Absurditäten des Lebens in mythischen Bildern auf die Spur zu kommen versucht. Grehns groteske Parabeln und Gedankensplitter sind von einer virtuos ausgefeilten Sprachkultur und entwickeln eine ganz eigene, oft genug sehr lakonische Poesie, die den Zuhörer zu bannen vermag.“
(Potsdamer Neuste Nachrichten, 9/2000)
„Rotes Licht taucht den Saal ins Halbdunkel. Eine Stimme vermischt sich mit verzerrten Klängen. Im Hintergrund werden Geräusche lauter. Vielleicht das Zirpen von Grillen und das Geschrei von Vögeln. Die Atmosphäre ist geheimnisvoll. Der Mann, der zu der Stimme gehört, ist Kai Grehn. Live-Musik und Geräusch-Untermalung von Z.A.P. und Kai-Uwe Kohlschmidt bieten den passenden Rahmen zu den phantasievollen Texten. Der Autor spult seine Gedanken ab. (...) Die Kombination aus verzerrten Klanggebilden und geheimnisträchtigen Gedanken-Konstruktionen machen den "Kai-Grehn-Abend" zu einem interessant anders medialen Ereignis.“
(Leipziger Volkszeitung, 6/2001)
„(...) Die Reiseskizzen erzählen nicht von der magischen Exotik fremder Kontinente; sie spiegeln Alltagstrips aus wunderbar poetischen Blickwinkeln wider. Sie offenbaren, was sich dem hektischen Auge entzieht. Die Absurditäten des normalen Lebens. Sisyphos existiert nicht nur im griechischen Mythos! Das, was du sehen magst, wird Realität, wenn auch nur für einen Moment. Der Sprung in den Abgrund, von einem vermeintlichen Engel verführt, ist selbstgewähltes Schicksal („Once in a Blue Moon“). Grehns neues Buch enthält Einflüsse, die auf den ersten Blick schwerlich zusammenpassen: Kafka, Zen-Buddhismus, russische Mystik - verwoben in einer Sprache, die bewusst unmodern und sehr stilsicher den Leser in den Bann zieht (...)“
(LIBUS, Berlin, 2002)
„(...) Das Buch selbst besticht durch seine exklusive Aufmachung, der Einband ist aus mehrfach übereinandergelegtem, durchsichtigem Pergamentpapier, das mit schwarzen Mustern bedruckt ist. Im Inneren befinden sich kleine Zeichnungen von Carsten Nicolai.“
(narra.de, Berlin, 2002)
„(...) Absurde, makabere Beschreibungen, in psychotischen Zuständen verlorene Protagonisten: Wer Filme des Regisseurs David Lynch wie etwa »Lost Highway« schätzt, wird mit Grehns Buch keinen Fehlkauf tätigen.“
(Ostsee-Zeitung)
„(...) In seinen Zeichnungen, Gemälden, Installationen und Musikproduktionen der letzten Jahre bedient sich Carsten Nicolai eines eigenwilligen Vokabulars aus Symbolen und Signalen, welche repliziert, multipliziert und fragmentiert werden. Dabei kommt es zuweilen zu einer verblüffenden Vermischung, einer Art Osmose von Visuellem und Akustischem. Über oder unter bestimmte Grundformen gelegte raster- und chiffreartige Strukturen verleihen den Zeichnungen und Bildern einen fühlbaren Rhythmus, zuweilen eine ungestüme Dynamik (...)“
(Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09/1999)
„Unter den ernstzunehmenden Intermedia-Spezialisten, die, statt auf der Lavendelwiese ihre Rolle rückwärts zu schlagen, beutehungrig durch das Grenzland zwischen Kunst, Musik, Technik und Natur ziehen, ist Carsten Nicolai zum Impulsgeber geworden. Nicolais Strukturbewusstsein, sein Hang zur Systematisierung, zum Modul, zum Raster, zum Code, prägt seine Arbeit als bildender Künstler und als Soundminimalist.“
(Christoph Tannert, Art-Magazin, 10/2001)
„(...) „Young German Artists«“werden in Londoner und New Yorker Szenegalerien als „the next big thing“ gehandelt und haben den einstmals aufregenden „Young British Artists“ den Rang abgelaufen. Dabei sind es überwiegend ostdeutsche oder dort angesiedelte Nachwuchskünstler. (...) Neben den schon bekannten Neo Rauch, Olaf und Carsten Nicolai (...) hat sich eine starke zweite Reihe formiert (...)“
(Wirtschaftswoche, Nr 26, 17.6.04)
www.kaigrehn.de
www.carstennicolai.de
www.raster-noton.net/main.php