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Corporate Identity
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Bis 2002 dominierten Grau (veredelt mit Teillackierungen), später Silber und Rot kombiniert auf Weiß mit bildmarkenähnlichen Images das Gesamterscheinungsbild des Verlages.
Ende 2002 beauftragten wir als neu gegründeter Verlag die Typonauten ein Corporate zu entwickeln. Wir merkten, dass es wir uns nie dem Gedanken an eine Buchreihe, die man im Handel wiedererkennt beugen würden, dazu war es immer zu wichtig, das Produkt den gestalterischen Erfordernissen aus dem Inhalt anzupassen. Außerdem gab es kein klassisches Produkt des Verlages, das man wiedererkennen könnte, außer dass es in irgendeiner Form verstörend wirken sollte. Der selbstformulierte Ansatz, Künste zu vermischen, führte zudem dazu, dass einmal Text, einmal die CD/DVD und einmal das Bild wichtiger war. Insofern versuchten wir lediglich die neu ins Leben gerufenen Buch-/CD- und Musikreihen in Schubladen zu packen, um inhaltlich Gleichartiges einer Kategorie zu unterwerfen.
Die Typonauten entwarfen den neuen Messeauftritt, Veranstaltungsposter, den Gesamtkatalog und Postkarten sowie Anzeigen.
Generell sollte sich Orange/Schwarz kombiniert mit einem schwarzen Balken durchsetzen. Diese Kombination sollte unbedingt durch Fotos, Images als Collage zur Versinnbildlichung der Verlagskultur poetisiert werden.
Wohingegen Anzeigen vom Weiß mit einem schwarzen Informationsbalken dominierend sein sollten.
Die Produkte selbst, das merkten wir recht bald, konnten nicht über die übliche Umschlagabbildung beworben werden, da wir immer mehr mit grafischen, typografischen Spielereien im Inneren und buchbinderischen Details experimentierten und auch die verwendeten Materialen so schlecht vermittelt werden konnten. Insofern bekam das Bild des fotografierten Produkts einen enormen Stellenwert. Für die Produktabbildungen zeichnet zunächst Thomas Karsten und später Dany Rothbauer mit aufwändig nachbearbeiteten Fotografien verantwortlich.
Die einzige, komplett unveränderte Konstante ist bis heute das Logo: ein Schiff auf dem Ozean des Wissens und der Kultur mit dem Minotauruskopf als Leitstern oder Mond. Das Rot als Symbol des Blutes, als Bezug auf das Thema bei Dürrenmatts Minotaurus, nämlich den Tanz der Freude, der zum Mord an der Jungfrau führt, haben wir heute kombiniert mit einem Faden, natürlich mit den Faden, mit dem man durch das Labyrinth findet. Bei uns ist dieses Band nun ein Lesebändchen, wiederum ein Bezug auf ein klassisches Buchdetail. Das Weiß als Grundton in den Anzeigen hat sich generell durchgesetzt. Weiß ist auch das Papier, das unbeschriebene, unbedruckte reine Blatt. Dies wird bewusst mit den fotografischen Abbildungen unserer Produkte kombiniert, wobei dieses Foto immer dominanter wird. Teilweise so dominant, dass die Marke des Verlages tatsächlich nur unterbewusst wahrgenommen werden soll.
Die mit den Typonauten entwickelten Grundgedanken formulierten fantastische Graphikdesignerinnen wie Anne Manzek und Martina Kurz weiter aus. Seit 2009 betreut uns in allen graphischen Angelegenheiten, von der Anzeige bis hin zum Messestand, die Graphikdesignerin Susanne Weigelt.
Zur besseren Wiedererkennung soll das überwiegend grafische Gesamterscheinungsbild in Anzeigen, Werbeartikeln und Ankündigungen etabliert werden. Wortmarken wie HIGH-TECH-LITERATUR, edition MINOTAURUS oder das Minotaurus Schiff (Adaption einer 2500 Jahre alten Felszeichnung) mit dem gehörnten Kopf des Minotaurus als Mond oder Leitstern in den unterschiedlichsten künstlerischen Adaptionen dienen der Zuordnung auf den zweiten Blick für den Verbraucher.
Temporär verwendete Werbeträger wie Veranstaltungsposter, Kataloge, Messestandgestaltung oder auch der Internetauftritt mit der Assoziation an Informationsgewinn sollen identisch der kleinen Lyrikreihe in Schwarz/Orange gehalten sein. Für Anzeigen, Postkarten, Presseinformationen soll das Rein des Weiß´ des Trägers Papier in Verbindung mit einem schwarzen Balken und der 4-farbigen Abbildung des umworbenen Produkts vorherrschen.
Werbemittel wie Kataloge oder Presseinformationen und auch das Internet werden prinzipiell mit Auszügen aus der Presse so gefüllt, dass die Zitate die Erläuterung zum Produkt übernehmen. Dementsprechend wird dem Wort oder dem Text eine übergeordnete Bedeutung zuschrieben. Textinformationen zum Buch wie Seitenzahl, Größe etc. sollen das Weiß von Anzeigen, Postkarten etc. unterstützt von kleinen Abbildungen des Produkts füllen.
Geschäftsdrucksachen bleiben ebenso gänzlich weiß. Hier jedoch wird dem edition MINOTAURUS-Logo als auch dem Schriftzug edition MINOTAURUS die übergeordnete Bedeutung zugeschrieben. Auf den Geschäftsdrucksachen ist das Schiff orange und der Minotauruskopf rot.
Der zukünftige Messeauftritt wird als „transparenter“ Auftritt geplant. Regale, Möbel, Displays etc. sind ideell gesehen nicht existent. Sie dienen sowohl als Träger des Produkts als auch als Möbel für den Interessierten. Geplant ist es, statt wie bei den bisherigen Präsentationen ein U aus Regalen zu bilden, einen vierseitig betretbaren Innenraum in Form einer Tempelanlage zu schaffen. Die Transparenz des Glases formt einen offenen und zugleich geschützten Innenraum zum Abspannen, Lesen, Relaxen. Die vierseitig angeordneten Säulen dienen zur Präsentation der Produkte. Eine Säule für ein Produkt, die den Vorbeigehenden zusätzlich als Lesepult dienen kann. Displays werden aus schwarz/orangfarbenen Lettern auf den Glasmöbeln und -elementen abgebildet. Die Farbe Rot in einer glänzenden, transparenten Optik wird hierbei auf einzelne Teile der als Möbel genutzten Glaskonstrukte angewandt.
Rot als Farbe des Blutes (Spur im Labyrinth) wird, neben der Farbigkeit des MINOTAURUS-Logos (Kopf als Leitstern am Horizont) auf der Geschäftspost des Verlages nur architektonisch akzentuierend verwandt.
Minotaurus, das Sagenwesen mit menschlichem Körper und einem Stierkopf, ist seit vielen Kulturepochen ein Symbol für das andersartige. Dabei ist dieses ‚Anderssein‘ nicht selbst verschuldet. Das Schicksal wurde ihm einverleibt. Die Kunst jeder Epoche hat ihm die Sprache des Unruhestifters, des Enfant Terrible verliehen, das als unbescholtenes naives Wesen andere in Scham versetzt. Dabei ging es dem Minotaurus nie um etwas anderes als um Zuneigung, Zugehörigkeit, Integration, Liebe, Ehrlichkeit, Freundschaft und Aufklärung durch die gestellte Frage, die niemand sonst wagte zu stellen, und das geäußerte eigene ‚Sein'.
Es existiert eine neue Sprache, eine neue Dimension von Abbildern, sie ist das Resultat aus Verleumdung durch die Presse, das Resultat aus der Wahrheit über die Stagnation der Befindlichkeiten, aus der Auflösung der Materialität durch Internet, Videogames und MPEG-Files, das Resultat aus der Stillung der Bedürfnisse mit Hilfe von Illusionen, die die Realität durch Widersinnigkeit verklären und sie durch Armut, entgegen den Versprechen auf Luxus, unerreichbar werden lassen.
Begonnen hat alles mit dem Skript zum Theaterstück MINOTAURUS, geschrieben vom heutigen Geschäftsführer des Verlages, Alexander Scholz. Aus MINOTAURUS wurde bis 1997 eine Theatertrilogie. Aus den Erfahrungen durch die Zusammenarbeit mit Künstlern verschiedener Genres entstand der Wunsch ein neues Literatur- und Kunstmagazin zu erschaffen, das sich zumindest thematisch den unterschiedlichsten Kunst- und geisteswissenschaftlichen Gattungen widmen konnte. Dieses Magazin trug wieder den Namen MINOTAURUS, da dieses griechische Sagenwesen sich in der Kunstgeschichte als Symbol des Außenseitertums schlechthin behauptet hatte.
Heute stehen die Bemühungen der Verwebung der Sprache mit anderen Künsten für eine neue Literaturform, die sich einmal durch die Mischung literarischer Mittel in Verbindung mit Bildender Kunst auszeichnet und gleichzeitig das Medium zur Veröffentlichung wie Buch, CD oder DVD vermischt und als Träger benötigt. HIGH-TECH-LITERATUR ist eine neue Sprache mit neuen Veröffentlichungsformen.
Als Magazin wurde MINOTAURUS 1997 ins Leben gerufen. Schnell fanden Autoren und Künstler aus ganz Europa und Amerika zum Verlag, und es war ein Kraftakt, aus Dutzenden von Künstlern diejenigen herauszufiltern, die dem Anspruch an HIGH-TECH-LITERATUR gerecht wurden oder diesen mit ihren Gedanken noch steigern konnten. Und weil einige Werke so gut und trotzdem zu wenig beachtet waren, musste eine Buchreihe folgen, die neben dem Heft MINOTAURUS die Zeichen der Zeit tiefer ausloten sollte. Und dies mit dreierlei Anspruch. Einerseits dem des Förderns einer zeitgemäßen lyrischen und erzählenden Sprache, die um die Existenz unserer Musik- und Videokultur weiß und sich nicht mehr hinter dem Bilder- und Tönerausch zu verstecken braucht. Dann mit dem Anspruch, die Zeit der so oft genannten Retrokultur der 90er philosophisch zu beleuchten und letztlich mit dem Anspruch, Geschichten aus diesem Leben zu erzählen, das tatsächlich wenig mit seinem Abbild in den Feierabendserien und Werbespots zu tun hat.
Der Verlag hat in den letzten Jahren Literatur verlegt, die aus subjektiver Sicht des Verlegers interessant ist, wobei immer unwichtig war, wie bekannt der Autor ist. Dabei ging es immer um eine besondere, schwierige, geistreiche Literatur, die die großen Verlage mit Pinzette anfassen, die Kritiker lieben und in den Himmel heben oder lieber gleich verreißen. Der Verlag ist mit seinen Autoren und durch das Zusammenspiel von Musik, Literatur, Design und Bildender Kunst gewachsen. Man kann behaupten, dass die edition MINOTAURUS einige der bedeutendsten Erneuerer der deutschen Sprache, des Theaters, Mediendesigns, der Musik und der Bildenden Kunst vereinigt. Künstler, die zu MINOTAURUS fanden, weil der Verlag sie entdeckte oder weil sie einfach der Gemeinschaft um MINOTAURUS ideell angehören wollten. Besonders bemerkenswert ist hierbei, dass Künstler aus verschiedenen Sparten spezielle Produkte für den Verlag und die Idee an HIGH-TECH-LITERATUR kreierten.
Dabei ist es ist natürlich gefährlich und gewagt, das in seiner Erscheinung immer als traditionell angesehene Buch mit High Tech zu überschreiben. Dieses Wagnis zielt jedoch zum einen ganz konkret auf die Sprache der Autoren und Künstler des Verlages ab, zum anderen auf die Mixtur von Kunstmitteln, die ein neues Gesamtkunstwerk erzeugen. Die edition MINOTAURUS bemüht sich, schöne Bücher herzustellen, deren Layout und Gestaltung in Verbindung mit Beigaben wie CDs, Originalgrafiken, MPEG-Files und Illustrationen unverwechselbar werden. Aus diesem Grund stehen bei MINOTAURUS die Setzer, Gestalter, Drucker, Tontechniker oder Papierlieferanten gleichberechtigt neben den Künstlern. Sie alle tragen einen entscheidenden Teil, um ein Gesamtkunstwerk zu kreieren.
Die Idee zu einem Produkt stammt dabei vom Verleger und Geschäftsführer Alexander Scholz. Diese Idee wird jedoch inhaltlich gemeinschaftlich diskutiert. Im Diskurs zwischen den Autoren, dem Schöpfer des vermeintlichen Produkts, dem Illustrator und auch den Setzern nimmt ein neue Veröffentlichung Form an. Im Endeffekt entscheidet die bis heute entstandene Gemeinschaft über die Aufnahme eines neuen Titels.
Die edition MINOTAURUS sieht sich nicht als Verlag im traditionellen Sinne. Der Verlag sieht sich als Organ, das den Anspruch an einen kritischen Zeitgeist, den Idealtypus eines gesellschaftsbewussten Menschen fördern soll. Neben Lyrik und Prosa werden in Essays Diskussionen, Porträts und Interviews, Werke und Persönlichkeiten aus der zeitgenössischen Kulturentwicklung vorgestellt und beleuchtet. Hierbei geht es um Malerei, Architektur, Kino, Musik, Literatur und Philosophie. In der edition MINOTAURUS-Buchreihe erscheinen Einzelwerke von bedeutenden zeitgenössischen Künstler und Autoren. Diese Reihe ist so angelegt, dass in ihr sowohl Kataloge, Werksvorstellungen als auch Romane, Erzählungen, Theaterstücke oder Langgedichte erscheinen. Diese Hauptreihe wird ergänzt durch die Familie der Hörbucher. Neben der Hauptreihe erscheinen in einer Lyrikreihe kleine Gedichtbände und in zwei voneinander getrennten philosophischen Reihen Reisebilder, Diskussionen, Text-Bild Kombinationen oder Aufsätze. MINOTAURUS-Music erweitert die Hörbuchreihe um eine reine Reihe von Musikveröffentlichungen auf Vinyl oder CD.
Neben der Veröffentlichung der Werke in Büchern, auf CD oder in Katalogen organisiert MINOTAURUS Lesungen und innerhalb der GALERIE VEVAIS Ausstellungen.
Der Begriff High-Tech-Literatur steht für eine neue Literaturform, die sich durch die Mischung literarischer Mittel wie Lyrik, Prosa, Reisebericht oder Essay auszeichnet und gleichzeitig das Medium zur Veröffentlichung der Literatur inhaltlich mit einbezieht. Dabei kommt es zu einer Mischung der Veröffentlichungsformen wie konventionelles Buch, CD, DVD, CD-Rom.
Durch diese neue Art der Veröffentlichung von literarischen Texten werden verschiedene Kunstrichtungen wie Bildende Kunst, Musik, Design etc. mit der Literatur verwoben, wodurch ein völlig neuartiges weil vielseitigeres und ganzheitliches Produkt entsteht. Das Buch oder die CD ist nicht mehr nur ein Medium, wodurch die Texte dem Leser zur Kenntnis gelangen, sie stellen einen Teil der Literatur an sich dar.
High-Tech-Literatur wird zum Handwerk; sie ist nicht mit technischen Verzerrungen zu erstellen. Im Mitgebrauch des visuellen und klanglichen Reizes ist sie Produkt aller intellektuellen Handwerksinstrumente und wird zur neuen multimedialen Kunst, die fähig ist, alle auf uns einschlagenden Reize zu bündeln, um aus Zitaten einen Zuschnitt zu präsentieren, der einem nicht mehr nur als sentimentales Werteverständnis dient.
High Tech Literatur wird zum Mix aus Bildern, Animationen, Musik, Geräuschen, Worten und Videos und zugleich kritisch – sie ist das Resultat aus der Reflexion und kommt dadurch unserer Wirklichkeit sehr nahe.
Keine traditionelle oder bis dato bekannte Veröffentlichungsform kann alle Arten der Wiedergabe bündeln. Also muss die edition MINOTAURUS einen Weg finden, das Produkt eines Verlages oder Labels neu zu begreifen.
Download:
Skizze zum Statut der edition MINOTAURUS in der GALERIE VEVAIS
Verfasser: Alexander Scholz und die Typonauten